Kooperationen
Der Wasser- und Bodenverband (WBV) ist als Körperschaft des öffentlichen Rechtes verantwortlich für die Unterhaltung der sog. Gewässer zweiter Ordnung im Einzugsgebiet der Glinder Au und der Wandse, damit eines Gewässernetzes von ca. 110 km Länge. Die Gewässerunterhaltung umfasst dabei den bedarfsweisen Ausbau, die Pflege und naturnahe Umgestaltung der Gewässer unter Berücksichtigung der teils durchaus auch konkurrierenden Interessen der Aufgabenträger, Anlieger und Träger öffentlicher Belange.
Das Einzugsgebiet ist zu großen Teilen deckungsgleich mit dem Verantwortungsbereich des Zweckverbandes Südstormarn. Der WBV beschäftigt keine eigenen hauptamtlichen Mitarbeiter. Die Aufgaben der technischen und kaufmännischen Geschäftsbesorgung werden durch den ZVS erbracht. Ein öffentlich-rechtlicher Geschäftsbesorgungsvertrag regelt das Dienstleistungsverhältnis zwischen WBV und ZVS, darunter insbesondere die Erbringung der folgenden Hauptleistungen:
- Beitragskalkulation und Erhebung
- Haushaltsplanung und Buchhaltung
- Gremienmanagement
- Vor und Nachbereitung sowie Organisation und Durchführung der jährlichen Gewässerschauen
- Planung, Beauftragung und Kontrolle der Unterhaltungsmaßnahmen
- Führung und Aktualisierung des Gewässerkatasters
Der Zweckverband Südstormarn unterstützt den WBV darüber hinaus auch bei der fortlaufenden Modernisierung des Tagesgeschäft. Zur Vorbereitung und Unterstützung der Gewässerschauen kommt z. B. eine Kameradrohne zur optischen Erfassung des Gewässerzustandes zum Einsatz. Die Ergebnisse der Zustandserfassung und der Bewirtschaftungsmaßnahmen werden in einem elektronischen Gewässerkataster erfasst. Diese Instrumente leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, die Unterhaltungspflichten wirtschaftlich zu erfüllen und einen Beitrag zu den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie, der Erreichung des guten Gewässerzustandes zu leisten – ohne Abstriche beim Entwässerungskomfort.
Petra Schmidt
Der Stadtbetrieb Reinbek und der Zweckverband Südstormarn sind Nachbarn und regionale Partner bei der Erbringung der hoheitlichen Leistungen der Abwasserentsorgung und des Infrastrukturbetriebes. Die Entsorgungsgebiete grenzen dabei unmittelbar aneinander,
wobei der Stadtbetrieb für das Kernstadtgebiet Reinbek zuständig ist, die Stadt Reinbek mit ihren Ortsteilen aber Mitglied im Zweckverband ist. Die Struktur ist historisch bedingt und spiegelt die Hauptentwässerungsrichtung wider.
Ansonsten ähneln sich die satzungsgemäßen Leistungen weitestgehend. Der Zweckverband unterstützt den Stadtbetrieb regelmäßig bei verschiedenen betrieblichen Aufgaben, beispielsweise bei SüVo-Kontrollen der Regenrückhaltebecken und Pumpstationen (Kontrolle und Dokumentation von Zustand und Betriebsfähigkeit entsprechend der Anforderungen der Selbstüberwachungsverordnung). Eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit ist geplant.
Der Zweckverband unterstützt die Gemeinde Barsbüttel bei der Erfüllung ihrer Überwachungs- und Eigenkontrollpflichten für ihre Abscheideranlagen für Fette und Leichtflüssigkeiten, sog. Koaleszenzabscheider. Wir koordinieren und beauftragen die Dienstleister für die Inspektion und Entsorgung der Abscheider, dokumentieren die frist- und fachgerechte Erledigung der Arbeiten und sind Ansprechpartner für behördliche Kontrollen. Im Rahmen unserer Kernkompetenz leisten wir so einen Beitrag zur umweltgerechten Entsorgung und zur rechtssicheren Erledigung der Betreiberpflichten der Gemeinde Barsbüttel.
Die Kooperation zwischen dem Zweckverband Südstormarn und dem Abwasserverband der Lauenburger Bille- und Geestrandgemeinden ist geprägt von einem klaren Fokus auf die Vertiefung der Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil.
Die Vereinbarungen sehen eine umfassende gegenseitige Hilfeleistung im Havariefall vor, darunter die Schadensbeseitigung und Wiederherstellung der Entsorgungssicherheit. Die Partnerschaft bezieht sich auch auf die Abdeckung von Rufbereitschaften und der gegenseitigen unbürokratischen Unterstützung bei betrieblichen Engpässen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Austausch und die gemeinsame Nutzung von Kapazitäten bei planbaren Einsätzen von Großtechnik. Dies ermöglicht zeitweise die gemeinsame Nutzung von Großtechnik und die Erweiterung der Anlagenkenntnis der Mitarbeiter im jeweils anderen Verbandsgebiet, was zu einer verbesserten Auslastung und Wirtschaftlichkeit führt.
Die getroffenen Vereinbarungen schaffen somit eine solide Grundlage für eine effiziente und erfolgreiche Zusammenarbeit, die nicht nur auf die Bewältigung von Krisen abzielt, sondern auch den täglichen betrieblichen Herausforderungen gewachsen ist.
Die Kooperation zwischen Hamburg Wasser und dem Zweckverband Südstormarn (ZVS) trägt dazu bei, die Abwasserreinigung und die Starkregenvorsorge in der Region effizient und nachhaltig zu gestalten.
So übergibt der ZVS das anfallende Abwasser aus seinem Verbandsgebiet an Hamburg Wasser, damit es in der größten kommunalen Kläranlage Deutschlands in Köhlbrandhöft gereinigt wird. Da der ZVS über kein eigenes Klärwerk verfügt, stellt diese Zusammenarbeit eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung dar.
Zudem hat der ZVS zur Vorsorge gegen Starkregenereignisse in Zusammenarbeit mit Hamburg Wasser drei Regenmesser im Verbandsgebiet installiert: auf dem Regenrückhaltebecken in der Bachstraße in Stemwarde, an der Pumpstation Glinder Straße in Schönningstedt und am Wasserwerk Glinde. Die erfassten Daten werden an Hamburg Wasser weitergeleitet und dienen der Analyse der Wetterbedingungen und Niederschlagsereignisse. Diese Daten fließen wiederum in die Erstellung einer Starkregenkarte ein, die auch für unser Verbandsgebiet wichtige Informationen für präventive Maßnahmen liefert.
–> Hier geht es zur Starkregenkarte: https://sri.hamburgwasser.de/