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Pumpstationen

Wenn bei uns im Verbandsgebiet von Pumpstationen die Rede ist, dann geht es immer um das Schmutzwasser. Beim Niederschlagswasser, wo ja auch wesentlich größere Mengen anfallen, erfolgt die Entwässerung ausschließlich im Freigefälle. Aber auch das Schmutzwasser läuft erstmal grundsätzlich mit einem Gefälle von 1-3% durch die Kanäle. Geländebedingt hat das Prinzip Freigefälleentwässerung aber natürliche Grenzen, manche Wohnbebauungen liegen in Senken und auch ganze Orte oder Ortsteile liegen im Gelände so tief, dass ein Abfließen des Schmutzwassers durch die natürlichen Höhen im Gelände nicht möglich ist. In diesen Fällen muss das Schmutzwasser technisch durch Pumpen gehoben oder weiter gepumpt werden, damit es dann von dem neuen Niveau aus wieder im Freigefälle weiter zur Kläranlage fließen kann.

Unser kleinstes Pumpwerk fördert ca. 90 Liter Schmutzwasser, das größte Pumpwerk 2.300 Liter in der Minute. Die größte Förderhöhe in den Pumpwerken des Verbandes beträgt ca. 15 m.

Die Pumpwerke bei uns im Verbandsgebiet sind bauartähnlich ausgeführt und lassen sich in drei grundsätzliche Bauformen unterscheiden:

Einzelpumpwerk

Auch Schachtpumpwerke genannt. Hier wird das Schmutzwasser in einem „normalen“ Schacht in der Straße gesammelt und mittels Tauchmotorpumpe durch eine Druckrohrleitung auf eine höheres Niveau gepumpt, damit es wieder weiter im Freigefälle abfließen kann.

Diese Pumpstationen erkennt man in der Regel nur an dem meistens grauen Schaltschrank am Straßenrand mit der elektrischen Steuerung für die Pumpe. Haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, was das eigentlich für Kästen sind?

Doppelpumpwerk mit Tauchmotorpumpen

Hier wird das Schmutzwasser in einem großen Schacht mit einem Durchmesser von 3 m gesammelt. In diesem Schacht sind zwei Tauchmotorpumpen eingesetzt, die in der Regel abwechselnd, bei sehr starkem Schmutzwasseranfall aber auch gleichzeitig das Schmutzwasser auf eine höhere Ebene fördern. Außerdem ist sichergestellt, dass bei Ausfall einer Pumpe immer noch eine Pumpe funktionsfähig ist.

Diese Pumpstationen befinden sich in der Regel neben der Straße auf einem eingezäunten Grundstück. Auf den ersten Blick sichtbar ist ein kleineres Gebäude, in dem sich die elektrische Steuerung und ein Notstromaggregat befinden. Damit sind diese Anlagen gegen kurzzeitige Stromausfälle abgesichert.

Doppelpumpwerk mit festeingebauten Pumpen

Diese Pumpwerke sind den Doppelpumpwerken mit Tauchmotorpumpen ähnlich, sie sind jedoch für einen größeren Anfall von Schmutzwasser ausgelegt. Das Schmutzwasser wird hier in einem separaten Becken gesammelt. Im Vergleich zu einem Doppelpumpwerk mit Tauchmotorpumpen haben die beiden Pumpen eine größere Förderleistung und stehen in einem trockenen und begehbaren Pumpenkeller.

Auch diese Pumpwerke befinden sich auf einem eingezäunten Grundstück meist unweit der Straße. Der Pumpenkeller unter dem Pumpenhaus kann bis zu 7 m tief sein. Notstromaggregate sind hier Standard.

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